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NIPHON VON ZYPERN

Augustinus Sokolovski

Nach der Vita, die uns überliefert ist, war Niphon von Zypern ein wandernder Bischof. Dies war der Name besonderer Art von Dienst in der Alten Kirche. Wanderprediger verkündeten das Evangelium und versammelten neu konvertierten Christen in Gemeinschaften. Sie ahmten die Apostel nach, die gemäss dem Gebot des Herrn Jesus von Dorf zu Dorf zogen, um zu predigen und Kirchen zu gründen, und blieben nirgendwo für einen dauerhaften Dienst. Deshalb beeilten sie sich, so viele Menschen wie möglich zum Glauben zu bekehren, wenn wie alle frühen Christen, waren sie davon überzeugt, dass das Reich Gottes bei der glorreichen Wiederkunft des Herrn Jesus bald wiederkommen würde.

Es ist bekannt, dass Niphon aus Ägypten stammte und in Zypern predigte. Einer seiner Mentoren war der herausragende Theologe und Bischof der alexandrinischen Kirche, Athanasius der Grosse (296-373). Leider enthält die Vita des Heiligen keine konkreten historischen Hinweise auf seine Lebensjahre und die Orte seiner Tätigkeit, enthält aber ein erbauliches Detail. So wird berichtet, dass er in seiner Jugend, als er bereits Christ war, ihn der heidnische Lebensstil, der zu dieser Zeit in Alexandria sehr verbreitet war, in Versuchung geführt habe. Also begann er wie die meisten Menschen zu leben. Indem er keine heidnischen Gottheiten verehrte, wurde er im Grunde ein Heide. Für das damalige Christentum waren solche Verfälle in die Unmoral äußerst schädlich. Als eine Art „umgekehrte frohe Botschaft“ führte es viele von der Kirche weg und versperrte vor allem denjenigen den Zugang dazu, die nach der Wahrheit dürsteten, sich aber vor Versuchungen fürchteten.

Nachdem er von einem der Christen, die ihn aus seiner Anwesenheit in der Kirche kannten, wegen Abkehr vom Weg des Gebotes verurteilt worden war, unterwarf er sich spontan einer extremen Askese, die ihm half, sich selbst zu überwinden und zum christlichen Lebensstil zurückzukehren. Aus Dankbarkeit gegenüber Gott für die geistliche Heilung widmete sich Niphon gemäß dem Gebot des Apostels im Brief an Timotheus dem „Dienst eines Evangelisten“ (2. Tim.4,5). Seine Erinnerung am Vorabend des Heiligen Abends, als die Kirche den Gläubigen ein besonders strenges Fasten anbietet, lehrt, wie wichtig, nützlich, und wirksam es ist, sich selbst im Kampf gegen böse Leidenschaften zu erschöpfen. Askese ermöglicht es uns, sich selbst für andere, für die Kirche und für die Verkündigung des Evangeliums zu bewahren.